Tannbach – die Reaktionen

im Bild: Der Tannbach in Mödlareut 1949   Quelle: Museum Mödlareuth

Tannbach 2 löste wie schon Tannbach 1 heftige Diskussionen in den Medien aus. Auch der Fränkische Bund kam wieder dank einer DPA- Meldung flächendeckend von Garmisch bis Aschaffenburg zu Wort. Nachfolgend einige Meinungen aus der Presse und dem Netz.

Joachim Kalb schreibt dazu (DPA, Leserbrief):
Schon im Vorfeld war klar, dass das ZDF in dreister „mir-san-mir“-Manier nach dem ersten Dreiteiler von Tannbach im Januar 2015 trotz massiver Proteste in den Medien und einem Shitstorm im Internet bei seiner Linie bleibt. In Franken nennt man so was „pelzig“. Die absurden und z.T. dümmlichen „Argumente“ (keine fränkischen Schauspieler, Franken kennt keiner …) sind unverändert unverschämt.
Abgesehen vom unpassenden Dialekt drängt sich außerdem der Verdacht auf, dass man absichtlich den fiktiven Namen „Tannbach“ verwendet hat, damit man alles an Ideologie und unzulässigen Übertreibungen usw. hineinpacken kann, fernab der wahren Begebenheiten in Mödlareuth. Der Seppl-Dialekt musste deshalb wieder sein, weil man sonst nicht so viele Schauspieler von „Dahoam is dahoam“ unterbringen konnte!
Es gab schon jede Menge gute Dokuserien wie Heimat (ARD 2013) aus dem Hunsrück, die Dasslers (Pioniere, Brüder und Rivalen aus Herzogenaurach von ARD 2017) oder die Schwäbin Margarete Steiff (Spielfilm von 2005, erst kürzlich wiederholt). Nirgends kam man auf die absurde Idee, nicht die Originalsprachen(Dialekte) zu verwenden!
Nur weil ein paar oberbayerische Lobbyisten im ZDF scheinbar das Sagen haben, meint man, es mit uns Franken machen zu können.
Und wer`s noch nicht gemerkt hat: Der Film und die Schauspieler wurden allesamt mit unseren Rundfunkgebühren bezahlt!

Manfred Hofmann ergänzt im Internet:
Tannbach“ ist Teil einer groß angelegten Manipulation. Das gebühren-finanzierte ZDF hat als öffentlich-rechtlicher Rundfunksender einen Informationsauftrag. Eine gut funktionierende demokratische offene Gesellschaft setzt nämlich eine optimal informierte Bevölkerung voraus. Um diesen Auftrag erfüllen zu können, erhält der Sender sehr viel Geld. Wenn deutsche Regionen und Örtlichkeiten dargestellt werden, dann hat das so zu erfolgen, wie sie sind. Es handelt sich sicherlich nicht um eine Kleinigkeit und es ist auch nicht egal, ob Franken bundesweit dargestellt wird oder nicht. Es geht um sehr viel Geld und um Macht. Nach meiner Beobachtung unterschlägt das ZDF vorsätzlich nicht nur hier die Besonderheiten des künstlich zusammengesetzten Bundeslandes „Bayern“, um München das Regieren zu erleichtern. München reicht nicht an die thüringische Grenze. Beim Norden des Bundeslandes „Bayern“ handelt es sich um eine Region in der Franken leben. Das unterschlägt das ZDF. Dem Sender geht es offensichtlich nicht darum, zu informieren, um eine offen Gesellschaft zu ermöglichen, sondern darum, zu manipulieren, um vorhandene Machtstrukturen abzusichern. Wenn da niemand ist, den man an der politischen Willensbildung beteiligen müsste, muss man das auch nicht tun. Entsprechend wird unsere „Geschichte“ ja bis auf den heutigen Tag von den Legitimationshistorikern des „Hauses der Bayerischen Geschichte“ zurechtgebogen.

Ein evangelischer Pfarrer aus Oberbayern schreibt uns:
Grüß Gott,
noch eine Ergänzung zur Tannbach-Kritik, die ich sonst noch nirgends gefunden habe:
Neben dem Dialektdebakel wurde auch die kirchliche Darstellung absolut versemmelt – in Tannbach-West ein katholischer Pfarrer und in Tannbach-Ost ein evangelischer Pfarrer. Den letzten katholischen Pfarrer in Mödlareuth gab es vor der Reformation! Natürlich hat dann die katholische Grafentochter ihre Kinder evangelisch taufen lassen … also auch hier eine absolute Vergewaltigung der Szenerie.

Noch ein netter Kommentar aus den Internet-Foren:
Die Kritik ist nachvollziehbar. Das ist vergleichbar, wenn man die Rosenheim-Cops mit ostfriesischem Platt daherkommen ließe.
Beim Franken-Tatort in der ARD geht es ja auch; ein paar Schauspieler mit fränkischem Akzent und der Rest babbelt halt Hochdeutsch. Aber Tannbach (also Mödlareuth) nach Oberbayern zu verlegen ist einfach ein Stilbruch und „a drümmä Schelln“ seitens dieses völlig ignoranten und arrogant agierenden ZDF.

Und was antwortet das ZDF in einem gleichlautenden Standardbrief auf die vielen Protestbriefe, die an Zuschauerservice@zdf-service.de gingen?
Sehr geehrter Herr Detzel,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Wie schon in der ersten Staffel von „Tannbach“ wird in Teilen des Dorfes ein südländischer, auch vom Bayerischen inspirierter Dialekt gesprochen. Da es sehr viele unterschiedliche Dialekte in Deutschland gibt, sogar ganz unterschiedliche bayerische Dialekte, konnten und wollten wir uns hier keinesfalls auf eine Dialektfarbe beschränken. Wichtig ist es, dass wir eine ländliche Diktion, eine ländliche Spracheinfärbung haben, denn das ist es, worum es eigentlich geht: Ein Dorf im Südosten Deutschlands, das wie unter einem Brennglas die deutsche Geschichte erzählt. Es wird also weder Fränkisch noch Bayerisch gesprochen, sondern ein Dialekt, der natürlich dem Bayerischen, das einem breiten Publikum am besten verständlich ist, am nächsten kommt.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Zuschauerservice

Ein Kommentator in der Nürnberger Zeitung kommentierte das sehr treffend! In Auszügen:
Die Antwort ist von unfreiwilligem Humor. Es wird also weder Bayerisch noch Fränkisch gesprochen, sondern ein an dem Bayerischen angelehnter Dialekt, weil Bayerisch am besten verstanden wird. Die NZ empfiehlt, sich diesen Kunstdialekt patentieren zu lassen. Vielleicht könnte man ihn auch in Lizenz weltweit vertreiben. Motto: Bayerisch, endlich echt verständlich. Geht`s noch!
Liebes ZDF, mit dem Zweiten soll man besser sehen, heißt es in Eurer Werbung, aber will man das noch? Ein Dorf im Südosten Deutschlands – nahe am Balkan? – zu inszenieren, um eine authentisch gemeinte Geschichte mit einem Pseudodialekt zu erzählen, ist eine Fälschung. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, für die man Geld zahlt, sollten sich einmal überlegen, was sie mit so einem Murks Zuschauern zumuten. Man muss den Dialekt im Fernsehen nicht auf die Spitze, sprich ins Unverständliche, treiben, und man muss auch nicht nur Hochdeutsch sprechen, aber verzichtbar ist ein „südländischer Dialekt“.

Kulturregion Franken

Gemeinsame Identität einer Europaregion trotz administrativer Teilung am Beispiel Wein
– eine Betrachtung von Rolf-Peter Schuler –

Buchautoren und Journalisten erkennen nicht selten Franken nur als „Kulturregion“ an und formulieren Sätze wie „Als politischer Begriff ist Franken im Jahr 1803 verschwunden“, oder gehen noch ein bisschen weiter mit Aussagen wie „eine fränkische Identität gibt es nicht, hat es nie gegeben“.
Im Folgenden soll unter dem Gesichtspunkt „Wein“ aufgezeigt werden, dass es trotz administrativem Status Quo und franken-kritischem Journalismus sehr wohl ein gesamtfränkisches Bewusstsein gibt.
Für Weinetiketten gibt es Pflichtangaben und erlaubte Zusatzangaben. Die Winzer in dem nördlichsten Bereich des Weinanbaugebietes Baden, Tauberfranken (der bis 1992 „Badisches Frankenland“ hieß), nutzen die Möglichkeiten der gesetzlichen Vorgaben nicht selten voll aus, um fränkisches Bewusstsein zu demonstrieren. Für die Pflicht- und Zusatzangaben ist u.a. die Mindest- und die maximale Schrifthöhe festgelegt. Nicht wenige Winzer in dem außerbayerischen fränkischen Teilgebiet entscheiden sich beim Begriff „Baden“ für die Mindest- und beim Begriff „Tauberfranken“ für die maximale Schrifthöhe.
Die fränkische Bocksbeutelflasche ist seit 1988 auf EU-Ebene markenrechtlich geschützt – frankenweit: im Bundesland Baden-Württemberg (Tauberfranken) und im Bundesland Bayern (Franken). Daneben gilt dieser Markenschutz auch noch für die badische „Bocksbeutel-Enklave“ bei Baden-Baden. Der Bezug zu Franken besteht darin, dass es einen adeligen Verwandten eines Würzburger Fürstbischofs, Franz-Philipp von Knebel-Katzenellenbogen, ins Badische verschlug. Vor über 200 Jahren wurde letzterer Herr auf Schloss Neuweier. Er brachte den Bocksbeutel aus seiner fränkischen Heimat mit und verfügte, in der Ortenau mehr Riesling anzubauen und ließ diese Weine in die ihm vertraute Bocksbeutelflasche füllen. Dieses verbriefte Recht ist den Gemeinden Neuweier, Steinbach, Umweg und Varnhalt bis heute erhalten.


Bereits in der 1950er-Jahren gab es vonseiten des bayerischen Franken aufgrund erster Diskussionen um einen Bocksbeutelschutz Bemühungen, den vier bzw. fünf badischen Gemeinden der Bocksbeutelenklave das Recht abzusprechen, die bauchige fränkische Flasche zu verwenden. 1960 erzielten die vier Gemeinden bei Baden-Baden einen ersten Teilerfolg mit dem juristischen Begriff „Gewohnheitsrecht“. Die benachbarte Gemeinde Affental, in der man später als in den vier genannten Orten den Bocksbeutel auch benutzte, verwies auf dieses Gewohnheitsrecht erfolglos. Als dieses Recht 1972 endgültig besiegelt wurde, war in der Affentaler Winzergenossenschaft Bühl guter Rat teuer. Flugs kreierte man den dreieckigen „Buddel“, auch „Trutzbeutel“ genannt, der nun exklusiv für die Affentaler geschützt ist.
Der Bocksbeutel ist seit Jahrhunderten die klassische Flaschenform für Frankenweine. Die älteste Flasche dieser Form ist ein keltisches Tongefäß, ca. 1400 v.Chr., zu sehen im Mainfränkischen Museum in Würzburg – dieses Museum soll ja künftig „Museum für Franken“ heißen.
Die Winzergenossenschaft Sommerach (Gründungsjahr 1901) nennt sich gerne „Frankens älteste Winzergenossenschaft“. Diese Aussage ist jedoch nur aus pro-bayerischer Sicht zutreffend, denn die Tauberfränkische Winzergenossenschaft Beckstein (gegründet 1894) ist etwa 7 Jahre älter.
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein besuchte nach seiner Absetzung die Winzergenossenschaft in dem Ort, der so heißt wie er. Im Frühjahr 2010 gab es dort mit ihm eine Weinprobe. Er erschien als Überraschungsgast und hielt eine launige Ansprache. Allerdings bemerkte er eingangs, dass es in seiner Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident zu viel Provokation für die Winzer in Franken(?) gewesen wäre, hier zu sein.
Die Winzergenossenschaft Franken fusionierte im Jahre 2000 mit der WG in Wertheim-Reicholzheim. Wenn man die Homepage der GWF aufruft, erscheint der badische Bereich Tauberfranken in einem Atemzug mit den drei Bereichen des bayerischen Anbaugebietes Franken: Maindreieck, Mainviereck und Steigerwald.
Diese drei Bereiche des „bayerischen“ Franken, allgemein bekannt, sollen jetzt durch 12 neue „attraktivere“ Bereichsbezeichnungen abgelöst werden. In meinen Augen eine weitere Zerstückelung Frankens. Anstoß für diese Neuerung gab ein Bürgstadter Winzer, der 2011 erfolgreich die Bezeichnung „Churfranken Spätburgunder“ erwirkte. Der fränkische Weinbauverband beschloss in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Einführung der neuen 12 Bereichsnamen, welche mittel- bis langfristig die Großlagen ersetzen sollen. Außerdem sollen die 12 neuen Bereichsnamen „Synergieeffekte“ mit den Touristikbüros schaffen, denn mit den neuen Begriffen können Touristikbüros eigene Weinetiketten kreieren und die Weine ihrer „Region“ mit den neuen Bezeichnungen vermarkten. In der Vergangenheit spielten die drei alten Bereichsnamen zumindest auf Weinetiketten kaum eine Rolle. Sie wurden nur bei Tafelweinen angegeben.
So wie das nördliche Baden fränkisch geprägt ist, so ist es auch das direkt angrenzende nördliche Württemberg. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Tauberfranken hätte man gerne mancherorts den Bocksbeutel, doch irgendwo muss die Grenze sein.
Besonders deutlich ist das seit der Gebietsreform in Baden-Württemberg in Bad Mergentheim. Dort treffen die Anbaugebiete Württemberg und Baden direkt aufeinander. Eine weingeographische Besonderheit. Der Ortsteil Dainbach gehört zum badischen Bereich Tauberfranken, die übrigen Weinbergslagen der Stadt sind Teil des Anbaugebietes Württemberg.

Der Landtagswahlkampf hat begonnen!

ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb

Na, wer hätte das gedacht, dass nach dem einschläfernden Bundestagswahlkampf sofort der Kampf um die begehrten Plätze im Maximilianeum entbrennt. Inklusive einer heißen Personaldiskussion um den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Einen besseren Termin als den 11. Oktober hätte Wolfgang Hoderlein für unseren parlamentarischen Abend nicht finden können, auch wenn uns letztlich aufgrund vieler Parallelveranstaltungen nur eine Stunde „netto“ blieb. Kein Stuhl blieb unbesetzt im Bürkleinzimmer des Maximilianeums. Die Oppositionsparteien waren mit 8 Abgeordneten vertreten. Auch der CSU-MdL Dr. Hünnerkopf hatte zugesagt, war aber leider nicht gekommen. Schade, denn gerade für die Landtags-CSU und wo es doch auch noch um das Thema „Heimat“ im weitesten Sinne ging (BR, Invest in Bavaria, Seppl-Werbung im Tourismusbereich – von uns Franken mitfinanziert – sowie Zahlen zum Verzweifeln und die Kulturregion Franken).
Wir hatten uns gut vorbereitet und es wäre schade, wenn diese Vorbereitungen im Tagesgeschehen untergingen. Sie können die Handreichungen für die MdLs, die eine aktuelle klare Standortbeschreibung unseres Vereins widerspiegeln, auf unserer Homepage abrufen:
Jüngste Forderungen seitens der bayerischen Separatisten (wir können es auch alleine) von der eher unbedeutenden Bayernpartei, aber eben auch von Teilen der staatstragenden und selbstgefälligen CSU (Scharnagl, Gauweiler, Pfister aus Bamberg, MdL Vogel/ Haßfurt) machen die Option Bundesland Franken nach Art. 29 Grundgesetz unverzichtbar für unsere fränkische Heimat. Es gehört sicher nicht viel dazu vorauszusagen, dass der angedachte Austritt des Bundeslandes Bayern aus der Bundesrepublik nie und nimmer von der fränkischen Bevölkerung akzeptiert würde. Wir Franken werden einen Teufel tun und uns einer weiteren permanenten Übervorteilung und Benachteiligung durch München/ Oberbayern ausliefern. Um Deutsche zu bleiben, bliebe eigentlich nur das Bundesland Franken, das auch die Franken südlich des Rennsteiges und aus Baden- Württemberg einschließen würde. Gewissermaßen als Belohnung bekämen wir dann obendrein eine CDU statt der oberbayern-lastigen CSU sowie einen FR statt BR frei von Dauerberieselung mit der Seppl-Kultur. Also etwa eine Serie „Dehemm is halt dehemm“ auf höherem Niveau, gedreht in Bamberg, Höchstadt/Aisch und Würzburg, mit einem Apotheker, der den oberbayerischen Deppen spielt statt „Dahoam is dahoam“. Die Forderung nach einem Bundesland Franken wurde im Übrigen schon 1988 vom Nürnberger SPD-Abgeordneten Rolf Langenberger erhoben. Wenn man bedenkt, wo die sog. “bayerische“ SPD heute ist!
Also, auf geht’s! Wir bohren weiter kontinuierlich unsere dicken Bretter für Franken und lassen uns dabei nicht beirren.

Wir in Franken 2-2017

Liebe Mitglieder und Freunde des Fränkischen Bundes,

die Druckausgabe 2-2017 der „Wir in Franken“ ist fertig. Sie können sie hier bereits lesen. Die Papierausgabe geht in den nächsten Tagen in den Versand.

was ist eigentlich Separatismus?

Bild: Helmut Fischer, Herzogenaurach

Brandaktuell sind zur Zeit die europaweiten Unabhängigkeitsbestrebungen, von Schottland bis Katalonien. Dabei wird häufig der Begriff Separatismus strapaziert. Leider trägt nicht zuletzt die Presse durch definitiv falsche Anwendung des Begriffes zur Verbreitung von Falschmeldungen bei. Hier einige Klarstellungen von Mitgliedern unseres Vereines für Franken, die jeglicher wissenschaftlichen Prüfung standhalten:

Manfred Hofmann definiert den Begriff:
„Fragwürdig wird der Gebrauch von Fremdwörtern, wo sie zur (…) Manipulation (…) verwendet werden“ (aus dem Vorwort des Duden Fremdwörterbuches). Bei der Bundesrepublik Deutschland handelt es sich um einen Bundesstaat. In einem Bundesstaat bezeichnet man das Streben nach Loslösung vom Gesamtstaat als Separatismus (Creifelds Rechtswörterbuch, Stichwort „Zentralismus“). Ziel des Fränkischen Bundes ist keine Loslösung von der Bundesrepublik Deutschland. Folglich handelt es sich bei diesem Verein nicht um eine „separatistische Vereinigung“. Mit den Separatisten in der „Bayernpartei“ oder in der „CSU“, die eine Loslösung „Bayerns“ von der Bundesrepublik Deutschland anstreben, hat der Fränkische Bund nichts zu tun. Von derartigen Bestrebungen distanziert sich der Verein ausdrücklich!

Wolfgang Hoderlein stellt klar:
“Wilfried Scharnagel, langjähriger Chefredakteur des CSU-Parteiorgans „Bayernkurier“ und engster Vertrauter von Franz-Josef Strauß, entwickelt in seinem Buch „Bayern kann es auch alleine“ die Vorstellung, dass das Bundesland Bayern aus der Bundesrepublik Deutschland austreten möge, um dann alleine ein Mitglied der EU zu werden. Das, was Herr Scharnagel hier will, ist ein Weg, der nach unserem Grundgesetz gar nicht geht, überhaupt nicht vorgesehen ist. Das ist verfassungswidrig. Was Herr Scharnagel will ist Separatismus in Reinform. Wer hingegen der Meinung ist, dass die Gliederung der Bundesrepublik Deutschland in Bundesländer geändert werden müsste – wie dies übrigens schon mehrfach geschehen ist – der freilich bewegt sich voll im Rahmen des Grundgesetzes, ist also ein aktiver Föderalist, ein Gestalter des Auftrages zur Gliederung des Bundesgebietes. Das ist das Gegenteil eines Separatisten. Und in diesem Rahmen bewegen sich auch alle Absichten/Gedankenspiele/Sehnsüchte in Richtung Neugliederung des Bundesgebietes in Bundesländer mit dem Ziel, bei diesem Prozess an die Bildung eines Bundeslandes Franken zu denken.

Michael Hebentanz geht auf die aktuelle Lage ein:
In Franken gab es niemals, insbesondere nicht in den letzten 200 Jahren, Separationsinteressen vom deutschen Staatsgebiet. Franken ist daher integraler positiver Bestandteil Deutschlands und des geeinten Europas! Die Katalanen hatten bislang innerhalb des spanischen Staates ein Autonomie-Statut. Was könnten wir Franken uns glücklich schätzen, wenn wir innerhalb der BRD oder gar des zentralistischen Bayerns derartiges hätten. Gerade in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen kann die Forderung nur lauten:
Ja zur regionalen Stärkung (z.B. Frankens), Nein zum Separatismus

München lügt (8)

eine Beitragsserie von Manfred Hofmann

Die „Verwandtenaffäre“, 2013 von dem nichtbayerischen(!) Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler Hans Herbert von Arnim ins Rollen gebracht, hatte die fragwürdige Praxis einiger bayerischer Landtagsabgeordneter zum Inhalt, Verwandte und Ehepartner zu beschäftigen und dies über den Landtagsetat zu finanzieren. Wie es dazu kam, und der spezifisch bayerische Aspekt dieser Angelegenheit soll hier beleuchtet werden.
Bis ins Jahr 2000 durften bayerische Landtagsabgeordnete ihre Ehegatten, Söhne und Töchter sowie übrige Verwandte ungeniert auf Staatskosten einstellen. Erst nachdem das nichtbayerische(!) Fernsehmagazin „Panorama“(NDR) darüber am 16.03.2000 kritisch berichtete, sah man sich genötigt, diese Praxis vorgeblich zu ändern. Von Arnim führt dazu aus: „Im Gesetzgebungsverfahren vom Herbst 2000 (…) wurde der Öffentlichkeit einmal mehr Sand in die Augen gestreut und gezielt der unzutreffende Eindruck erweckt, jede Beschäftigung von Verwandten würde (nun) untersagt“. Im Vorblatt des Gesetzentwurfes befand sich die Erklärung, dass „eine Erstattung für Mitarbeiter, die mit Mitgliedern des Landtags verwandt, verheiratet oder verschwägert sind, (…) künftig ausgeschlossen sein (soll)“. Entsprechend erläuterte dies der CSU-Sprecher Dr. Otmar Bernhard aus München. Verschwiegen wurde, dass die neue Regelung nicht die bereits bestehenden und die noch bis zum Ende des Jahres abgeschlossenen Beschäftigungsverhältnisse, sowie Verwandte und Verschwägerte zweiten und höheren Grades betraf. Erst nachdem dieses Täuschungsmanöver von von Arnim aufgedeckt wurde, gab man sich erneut reumütig und gelobte Besserung. Die Ausgaben des Landtags für „Abgeordnetenmitarbeiter“ waren zu diesem Zeitpunkt im Haushaltsplan für 2013 mit 18,05 Millionen Euro veranschlagt. Nach der Planung für 2014 sollten diese mit 21,5 Millionen Euro annähernd die Aufwendungen für die Mitglieder des Landtags selbst (24,3 Millionen Euro) erreichen. Festzuhalten ist zum einen (wieder einmal), dass Wahrhaftigkeit keinen hohen Stellenwert hat in diesem übergroßen Flächengliedstaat. Zum andern aber auch, dass dieser Skandal innerhalb des Bundeslandes „Bayern“ nicht aufgedeckt werden konnte.

Parlamentarischer Abend des Fränkischen Bundes im Bayerischen Landtag

Der Fränkische Bund hat am 11. Oktober 2017 fränkische Abgeordnete aus allen Fraktionen zu einem Parlamentarischen Abend im Münchner Maximilianeum eingeladen.

Kernthemen waren:

Beim Thema Wirtschaft bestand Übereinstimmung bei folgenden Punkten:

  • Der Wissenschaftsstandort Franken muss weiter gestärkt werden.
  • Die Verteilung der Forschungsmittel und -institute ist derzeit immer noch zu stark südlastig.
  • Die Bindung von Milliarden in den nächsten Jahren beim Bau der 2.S-Bahn-Stammstrecke in München wird absehbar dazu führen, dass im Norden des Freistaates in den nächsten Jahren diese Gelder fehlen werden.
  • Anstelle des Baus einer 3. Startbahn am Münchner Flughafen sollte der Nürnberg Flughafen weiter gestärkt werden, weil hier noch die Kapazität für weitere Millionen an Fluggästen pro Jahr besteht.

Zum Thema Bayerischer Rundfunk wurde ausgeführt:

  • Bestrebungen, die Regionalstudios zu schwächen, muss entschieden entgegen gewirkt werden.
  • Langfristig muss der Programmanteil von bislang erheblich unterrepräsentierter Regionen wie Franken (aber auch Oberpfalz, Schwaben) gesteigert werden.
  • Die Einbindung des Rundfunkrates muss stark ausgebaut werden.

Abschließend wurde eine Sammlung von Zahlen übergeben, aus denen sich die ungleiche Entwicklung zwischen Franken und dem Süden des Freistaats und zwischen den Metropolregionen München und Nürnberg ergibt. (Zahlen über Franken)

Eingangs hatte Vorsitzender Kalb das politische Wirken des Fränkischen Bundes in den letzten 25 Jahren exemplarisch dargestellt. (Handreichung zur Geschichte des FB)

In dem intensiven Gedankenaustausches kam man überein, sich auch künftig gegenseitig zu unterstützen. Der Fränkische Bund möchte auch in Zukunft die Öffentlichkeit und die fränkischen Abgeordneten als überparteilicher Verein für fränkische Belange sensibilisieren. Weitere parlamentarische Abende werden daher folgen.

Folgende Abgeordnete haben teilgenommen:

Adelt Klaus SPD Oberfranken (Hof)
Arnold Horst SPD Mittelfranken (Fürth)
Bauer Peter Freie Wähler Mittelfranken (Ansbach)
Gote Ulrike Grüne Oberfranken (Bayreuth)
Osgyan Verena Grüne Mittelfranken (Nürnberg)
Rabenstein Christoph SPD Oberfranken (Bayreuth)
Harry Scheuenstuhl SPD Mittelfranken (Fürth)
Schmidt Gabi Freie Wähler Mittelfranken (Neustadt a.d.Aisch)

 

Für den Fränkischen Bund haben teilgenommen:

Kalb Joachim 1. Vorsitzender Weidenberg, Lkr. Bayreuth
Weger Otto 2. Vorsitzender Dittelbrunn, Lkr. Schweinfurt
Purrucker Peter Schriftführer Bayreuth
Hoderlein Wolfgang Ehem. Vorsitzender Stadtsteinach, Lkr. Kulmbach
Hebentanz Michael Erweiterter Vorstand Teuschnitz, Lkr. Kronach
Hofmann Manfred Erweiterter Vorstand Bamberg

Tag der Franken 2019 in Sonneberg und Neustadt bei Coburg

Jetzt ist es offiziell: Wie in einer Pressekonferenz in Neustadt bei Coburg bekannt gegeben wurde, wird der Tag der Franken im Jahr 2019 gemeinsam von den Städten Neustadt bei Coburg und Sonneberg ausgerichtet. Damit zeigt auch der „offizielle“ Tag der Franken, dass die Kulturregion Franken nicht an den Grenzen des Bundeslandes Bayern endet, sondern zum Beispiel im Bereich des Bundeslandes Thüringen, bis zum Rennsteig als Kultur- und Dialektgrenze reicht.
Der ursprünglich vom Fränkischen Bund initiierte Tag der Franken wurde im Jahre 2006 durch einen Beschluss des Bayerischen Landtags zum offiziellen Festtag in erklärt. Bereits in diesem Jahr gab es, veranstaltet von unserem Schwesterverein Henneberg-Itzgrund-Franken, auch Veranstaltungen zum Tag der Franken in Rohr im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und in Rauenstein im Landkreis Sonneberg.

Über die Ursprünge des Tages der Franken hier ein
Auszug aus der „Wir in Franken 1-2005“

Fränkischer Feierabend im Bauernwärtla

Es war ein gelungener fröhlicher , fränkischer Feierabend.
In humorvoller fränkischer Weise gab der Bayreuther Mundartdichter Reinhold Hartmann sein Bestes. Theo Knopf mit seiner Konzertina spielte fleißig fränkisches musikalisches Kulturgut, auch Lieder zum Mitsingen. Texte waren vorhanden. Geiger Reinhold Blaß war leider wegen Krankheit entschuldigt. Auf diese Weise gute Wünsche für eine baldige Genesung. Das Publikum konnte sich deutsche Volkslieder aussuchen. Auch dieses Kulturgut ist den Franken wichtig. Und natürlich durfte das Lied der Franken nicht fehlen am Anfang und am Ende.

Den anwesenden Franken gefiel’s.
Mit fränkischen Grüßen
Sabine Welß

A Gschrei um nix!

In verschiedenen Zeitungen sind Artikel erschienen, die sich mit einer beliebten Käsezubereitung befassen, die in Bayern gerne als „Obazda“ bezeichnet wird. Auf Wunsch der Lebensmittelindustrie wurde der Käse nämlich in die Liste der reginal geschützten Marken aufgenommen. Danach muss ein „Obazda“ gewisse Kriterien erfüllen, zum Beispiel einen Camembertanteil von mindestens 40%.
Auflagen müssen natürlich auch kontrolliert werden, und das kostet den Hersteller ein paar hundert Euro im Jahr. Die großen Lebensmittelkonzerne stört das wenig, die Auflage betrifft aber auch jeden kleinen Wirt, der die Käsezubereitung selbst herstellt. Und die Wirte wehren sich nun, indem sie den Namen „Obazda“ nicht mehr verwenden. Unser 1. Vorsitzender Joachim Kalb hat dazu einen Leserbrief verfasst:

A Gschrei um nix!
Im Kurier vom 10.8.2017 ging es in einem Bericht von Norbert Heimbeck um den bayerischen „Obazden“ (ein nahezu unaussprechliches Wort für die fränkische Zunge). Ja, wenn halt ein fränkisches Wirtshaus bzw. ein Biergarten auf seiner Brotzeitkarte Obazda draufschreibt, obwohl diese „Käsekreation“ im Frankenland seit eh und je „Gerupfter“ heißt (und vom Geschmack her manchmal noch etwas mit „Backstaakees“ verfeinert ist), dann „is des gscheit recht“, wenn er 300 Euro für die Kontrolle zahlen muss. Auch Sprachfloskeln ohne wirklichen Sinn wie „Schmankerl“ bzw. „Haferl“ sollte man in Franken mit einem „Sprachverhunzungszoll“ belegen.
Nach oberbayerischer Lesensart ist die EU sowieso an allem schuld, wahrscheinlich auch an all ihren vielen hausgemachten Lebensmittelskandalen der letzten Jahre südlich der Donau (Bayern-Ei … lässt grüßen).
Wir hier in Franken sollten uns – gerade jetzt in Wahlzeiten – um viel wichtigere Dinge kümmern. So etwa darum, dass die CDU endlich mal in Bayern zugelassen wird und damit für die konservativen Wähler in Franken eine echte Alternative zur extrem oberbayernlastigen CSU bestünde. Es gäbe dann auch endlich eine echte Chance, die CSU bundesweit unter 5 % zu drücken damit uns dauerhaft „Zündplättla“ wie Ausländermaut-/Dieselsoftware-Minister und Glyphosat-/Nitrat-Minister aus Bayern in der Bundesregierung erspart blieben. Erspart bliebe uns dann wohl auch der jahrzehntelange Dauerzoff (unabhängig von der jeweiligen Regierungskoalition) zwischen Bundeskanzler/in und Bayerischem Ministerpräsidenten. Man kann sich jetzt schon wieder darauf einstellen, dass diese Rumpelstilzchen-Polit-Show schon wenige Stunden nach der Wahl im September wieder vier Jahre weitergeht und das „dümmliche Geschmarri“ vom Austritt Bayerns aus der Bundesrepublik auch jährlich wiederkehrt.
Joachim Kalb