Liebe Mitglieder und Freunde des Fränkischen Bundes,
die Druckausgabe 1-2018 der „Wir in Franken“ ist fertig. Sie können sie hier bereits lesen. Die Papierausgabe geht in den nächsten Tagen in den Versand.
Liebe Mitglieder und Freunde des Fränkischen Bundes,
die Druckausgabe 1-2018 der „Wir in Franken“ ist fertig. Sie können sie hier bereits lesen. Die Papierausgabe geht in den nächsten Tagen in den Versand.
– von Manfred Hofmann –
Ein schönes Beispiel für den unterschiedlichen Umgang mit der Wahrheit in Franken auf der einen und in Bayern auf der anderen Seite sind die zwischenzeitlich weltberühmten „Stolpersteine“. Es handelt sich um im Boden verlegte kleinen Gedenktafeln, die auf öffentlichen Gehwegen an Menschen erinnern, die in den angrenzenden Häusern gewohnt haben und in der NS-Zeit ermordet wurden.
„Keine Nation, die sich eines großen Verbrechens schuldig gemacht hat, gibt sich einer ehrlichen Aufarbeitung und Sühne mit mehr Unerbittlichkeit hin als Deutschland. (…) Die Stolpersteine sind nun überall“ schreibt Roger Cohen in der New York Times.
Der Leser der New York Times muss bei einer Deutschlandrundfahrt davon ausgehen, dass es in München zu besonders wenigen Opfern des NS-Regimes gekommen ist. Die Stadtratsmehrheit in dieser Stadt lehnt nämlich Stolpersteine auf öffentlichem Grund zum Gedenken an Naziopfer ab. So ehrlich wie Cohen meint, ist man in Deutschland eben doch nicht überall.
Die krampfhafte Münchner Suche nach Gegenargumenten erinnert daran, wie schwer man sich in dieser Stadt mit einem NS-Dokumentationszentrum tut. „München scheut die Aufarbeitung seiner Nazi-Vergangenheit“ und „die ursprüngliche Direktorin (Irmtrud Wojak) hatte vorgeschlagen, ein aufklärerisches, für die Stadt unangenehmes Konzept umzusetzen und blitzte damit ab“ schrieb Spiegel-Online zu diesem Thema am 17.11.2012. Nach Wojaks Konzept sollte danach gefragt werden, warum Hitler gerade in München so schnell politische Karriere machte und warum gerade vor den Toren der Stadt München das erste nationalsozialistische Konzentrationslager errichtet wurde. Nach der Entlassung Wojaks kommt es nun nicht mehr zu den von ihr geplanten Recherchen, um weitere für die Stadt unvorteilhafte Aspekte ihrer Geschichte auszuleuchten.
Am 30. April 2015 ist das Dokumentationszentrum schließlich eröffnet worden. Es sei „Zeit ins Land gegangen, mehr Zeit als andernorts“, sagte der seinerzeitige Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), dazu. – Was lange währt wird endlich gut-?
In diesem Falle nicht!
„Eine Veranstaltung bei der fränkische Künstler aller Sparten (von verschiedensten Musikrichtungen, über Kabarett bis hin zu Theater und Volkstanz) ihr Bestes geben sowie Produkte und Informationen aus Franken „an den Mann bzw. an die Frau“ gebracht werden.
Für solche Anlässe gibt es erfahrungsgemäß viele Sponsoren. Man könnte hier viele regionale Vereine, Gruppen und Gewerbe hinzuziehen. Als Sommerfest mit entsprechender Aufmachung könnte sich eine solche Veranstaltung nach einigen Jahren zum überregionalen Publikumsrenner entwickeln.
Eine Art Messe mit Musikprogramm – also Musikkünstler als Publikumsmagneten (Eintritt natürlich erforderlich), mit Informationsprogramm (Brauchtum, Trachten, Geschichte,…) sowie Verkauf (Messe) von regionalen, typisch fränkischen Produkten – also zu je 1/3 Unterhaltung, Information und Markt.
Beispiel: Die Entwicklung des Afrika-Festivals in Würzburg. Dieses begann mit einem kleinen Markt (kostenfrei) und einem Veranstaltungszelt mit Eintrittskarten. Inzwischen kostet sogar der Markt Eintritt und das Festivalgelände ist jedes Jahr gut gefüllt.“
2016 ging mein Traum in Erfüllung – das Edzerdla – ein fränkisches Mundart-Festival war geboren. Mit fränkischen Künstlern an der Streuobstwiese (Kärwaliedla) – und einem großen Festzelt, in dem vieles auftrat, was in Franken „Rang und Namen“ hat. Helmut Haberkamm und der Stadt Burgbernheim war ein Volltreffer gelungen. In Burgbernheim im westlichen Mittelfranken, wo Aischgrund, Steigerwald, Frankenhöhe und das Rothenburger Land sich berühren, fand sich ein idealer Platz für dieses Erlebnis.
Das gesamte Festival wird von der Stadt Burgbernheim organisiert und durchgeführt, unterstützt von einem ehrenamtlichen Helferteam. Ein Regionalmarkt, Verköstigungs-, Verkaufs- und Infostände vervollständigen das reichhaltige Angebot.
Eine kleine Auswahl der hochkarätigen Künstler von 2018:
Häisd’n’däisd vomm Mee, Kellerkommando, Bernd Regenauer, Oliver Tissot, Sven Bach, Wolfgang Buck, Johann Müller, Klaus Schamberger, Fitzgerald Kusz, Gerhard C. Krischker, Eberhard Wagner, Helmut Haberkamm, Günter Hießleitner, Michl Zirk, Theater Kuckucksheim, Skinny Winni Band, Waldschrat, die Fränkischen Straßenmusikanten, u. v. a. m.
Vom ersten (2016) zum zweiten (2018) Festival gab es kleine Veränderungen, die aber allesamt eine Verbesserung darstellten. Die Eintrittskarten sind unbedingt ihr Geld wert. Der fränkische Regionalmarkt könnte sich noch mehr von der normalen Verköstigung zu einer Auswahl von fränkischen Spezialitäten entwickeln. Hintergründe und Informationen zu Mundart / Dialekt – eher „ostfränkischer Sprachraum“ würden das ganze Programm noch weiter abrunden.
Fazit: „Gefällt mir“ – gerne wieder. Eine „Pflichtveranstaltung“ für alle traditionsbewussten Franken. Es gab auch keine Politiker, die sinnlose Lobeshymnen a la Parteiwahlkampf (siehe: Tag der Franken) von sich gaben. Der Bayerische Rundfunk war zwar anwesend, kümmerte sich aber um die Dokumentation und Berichterstattung und verdarb nicht die Veranstaltung durch seine „Mitgestaltung“.
Jürgen Raber
Links:
https://frankensein.de/mundart/
http://www.frankenrabe.de/doku.php?id=public:region:kultur:veranstaltungen:edzerdla