Frankenfahne auf dem Staffelberg

Jährliche Erneuerung der Frankenfahne auf dem Heiligen Berg der Franken am 22.4.2017
– von Joachim  Kalb –

Alle Jahre wieder – in diesem Jahr etwas später und bei stürmischem Aprilwetter – wurde die Frankenfahne auf dem Staffelberg erneuert.
1999 knüpfte der Fränkische Bund e.V. an ein Vermächtnis des Staffelsteiner Schreinermeisters Alfons Röder an, der die erste Frankenfahne auf dem Staffelberg spendierte. Seitdem gibt es ein jährliches Familientreffen von Vereinsmitgliedern und Staffelbergbesuchern zur Fahnenhissung und anschließend ein Zusammensein mit musikalischen Einlagen in der Staffelbergklause. Heuer wurde heimatverbunden, aber auch weltoffen – wie wir Franken nun mal sind – das Frankenlied zur Abwechslung mal von der japanischen Geigerin Yoko Nakamura, zunächst auf dem stürmischen Felsen und später unter großem Beifall der Gäste in der Klause gespielt. Mit der Europahymne „Ode an die Freude“ klang die heitere Zusammenkunft aus.
Die Akteure sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Die Profis vom Fränkischen Bund vor Ort mit Koordinator Adam Stöcklein aus Kronach, Josef Schedel und Markus Geiger, beide von der Greenpeace Kreisgruppe Kronach, kümmerten sich seit Beginn an um den reibungslosen technischen Ablauf der Aktion Frankenfahne.
Die Frankenfahne auf dem Staffelberg hat im letzten Jahrzehnt mit dazu beigetragen, dass immer mehr Flagge im Frankenland gezeigt wird. Sowohl Privatleute als auch Behörden und Firmen im gesamten Frankenland, zu dem auch ein Teil der heutigen Bundesländer Thüringen und Baden-Württemberg gehören, hängen den fränkischen Rechen heraus. Wittelsbacher Bayernfahne Fehlanzeige in Franken!
Es gibt aber auch noch eine Menge zu tun, denn vor allem in München und ganz besonders beim Bayerischen Rundfunk hat sich noch nicht ganz herumgesprochen, dass unsere fränkische Lebensart mit der weiß-blauen Seppl- und mia-san-mia-„Kultur“ absolut nichts gemein hat weil wir Franken eben keine Bayern sind (Dr. Thomas Dehler, Lichtenfels). Wir Franken haben deshalb ein Anrecht darauf, dass eben diese unsere eigenständige fränkische Kultur und Lebensart (z.Zt. deutlich sichtbar an den Osterbrunnen) auf allen Ebenen gleichrangig von der Bayerischen Staatsregierung behandelt und gefördert wird. Der Bayerische Rundfunk wird deshalb vom Fränkischen Bund e.V. -Verein für Franken- aufgefordert, insbesondere bei Unterhaltungssendungen usw. das endlich zur Kenntnis zu nehmen und entschieden mehr Sendungen, die vor fränkischer Kulisse spielen, zu produzieren und zu senden. Ein Frankenkrimi reicht da sicher nicht.

japanisch-fränkischer Nachmittag

Im Bild von links: Sabine Welß , Theo Knopf, Yoko Nakamura, Reinhold Hartmann ( genannt Hartmanns Heiner)

Am Freitag, 21. April 2017 lud der Fränkische Bund zu einem, von Sabine Welß organisierten, „japanisch-fränkischen Nachmittag“ ins Kunst- und Kulturlokal Bauernwärtla in Bayreuth ein. Es spielten Theo Knopf mit seiner Konzertina und Yoko Nakamura aus Japan mit ihrer Geige, größtenteils fränkische Melodien.
Frau Welß verdankt die Bekanntschaft mit Frau Yoko Nakamura ihrer Tochter. Diese studierte Modernes Japan, und über ihre japanische Gastfamilie lernte sie Yoko Nakamura kennen. Beide Familien lieben die deutsche – fränkische Kultur, Musik von Richard Wagner, deutsche Klassiker wie auch Volkslieder. Yoko besuchte vor zwei Jahren fränkische Christkindlesmärkte, in diesem Jahr die Osterbrunnen. Ihre Besuche verbindet sie immer mit einem sozialen Engagement in Kindergärten und Altenheimen.
Und dieses Mal ergab sich eben auch diese Veranstaltung im Kunstkulturlokal Bauernwärtla. Die Wirtsleute waren interessiert, haben „mitgespielt“. Der Fränkische Bund hat Kosten übernommen und kräftig die Werbetrommel gerührt. Yoko ist eine brilliante Geigerin. Sie spielt vom Blatt weg Klassik, Volkslieder, fränkische Musik mit Herrn Theo Knopf, mit viel Engagement und Freude. Sie kann sich umgehend anpassen, obwohl manche Hürde wegen der Sprache überwunden werden muss.
Es war ein gelungener Abend. Das Lokal war voll besetzt, die Anwesenden begeistert. Fränkische Musik, fränkisches Essen und Trinken wurde voll ausgekostet. Auf die fränkische Heimat, auf fränkisches Kulturgut wurde mit Begeisterung angestoßen. Allen beteiligten Künstlern, den Wirtsleuten und Sabine Welß gebührt unser herzlicher Dank.
Bestimmt war dies nicht der letzte fränkische, musikalische Abend in diesem Lokal.

Nationalpark Steigerwald oder Spessart? – Der Fränkische Bund fordert beide!

 – von Joachim Kalb –

Über Jahre stand die Auseinandersetzung um den Steigerwald häufig im Mittelpunkt der Berichterstattung. Das in seiner Art einmalige, große Waldgebiet war vor ca. 200 Jahren im Zuge der Enteignung und zum Teil Zerstörung der Klöster durch die Wittelsbacher (Säkularisation, Montgelas …) in den bayerischen Staatsbesitz gekommen. Heute wird es von den bayerischen Staatsforsten in München verwaltet und soll gewinnorientiert arbeiten. Das sorgte in der Vergangenheit schon mal dafür, dass manche 300 Jahre alte Buche im Container nach China für relativ kleines Geld verscheuert wurde. Während Dr. Denzler (CSU) sich diesem Frevel mutig entgegenstellte, indem er einen Teil zum Naturschutzgebiet auswies, machte sein Parteifreund Staatssekretär Eck mit fadenscheinigen Argumenten, ja Falschmeldungen, Stimmung gegen ein Naturschutzgebiet bzw. Weltkulturerbe oder einen Nationalpark Steigerwald.
Nun hat sich das Blatt gewendet. Einschlägige Umfragen bestätigen eine überwältigende Pro-Nationalparkbewegung in der Bevölkerung. Gegenwärtig geht es darum, dass der Steigerwald überhaupt mit auf die Liste der Nationalparkkandidaten aufgenommen wird. Somit wäre er neben dem Spessart der zweite „fränkische Kandidat“!
Als Fränkischer Bund e.V. erkennen wir, dass mittlerweile unsere Bevölkerung im gesamten Frankenland sich nicht mehr gegeneinander ausspielen lässt. Im Klartext: Die Frage Nationalpark Steigerwald oder Spessart stellt sich erst gar nicht. Beide sollen und können Nationalpark werden.
Die Begründung ist ganz einfach. Der Ebracher Bürgermeister Max Dieter Schneider hob unlängst anlässlich einer Begrüßung von Exkursionsmitgliedern hervor, dass schon jetzt alleine durch die Diskussion in den Medien ein erheblicher Zuwachs an Besuchern in seiner Kommune zu verzeichnen sei. Wie wäre das erst, wenn der Nationalpark für Steigerwald und Spessart wirklich kommen würde?
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die sog. weichen Standortfaktoren zunehmend eine wesentliche Rolle spielen, nachdem die Metropolen mehr und mehr an Grenzen des ungehemmten Wachstums stoßen. Man stelle sich vor, die bestehenden fränkischen Weltkulturerbestädte Würzburg, Bamberg, Bayreuth würden ergänzt um zwei, dazwischenliegende attraktive Nationalparks! Das zusammen mit unserer bestehenden Bierkultur, Weinkultur und alles, was wir eh schon haben. Wer würde da noch ernsthaft behaupten, dass das unserer Kulturregion Franken nichts bringen würde? Richtig aufpassen müssen wir dann nur noch, dass man uns mangels Lobby vor allem in München und auch in Berlin nicht das Atommüllendlager ins Fichtelgebirge setzt, denn dann wäre es schnell und gründlich vorbei mit dem dortigen Tourismus. Und noch was, gestern war man sich in München einig eine neue U-Bahnlinie zu benötigen (und zu bauen)! Sicher ist, dass die Anschubinvestitionen für zwei Nationalparks in Franken wesentlich preiswerter und auch schneller zielführend sind als der Neubau von U-Bahn-Linien bzw. als der Bau von überflüssigen neuen Startbahnen.
Fazit: Franken ist nur als gemeinsame Region stark und durchsetzungsfähig und für wegweisende zukunftsorientierte Herausforderungen gut aufgestellt.

Frankennamen in Baden-Württemberg

Das nördliche Drittel von Baden-Württemberg liegt im fränkischen Dialektgebiet (südfränkisch, ostfränkisch, rheinfränkisch). Der östliche Teil davon ist ostfränkisch, also das, was wir im engeren Sinn als „fränkisch“ bezeichnen. Unumstritten (ost)fränkisch sind die Landkreise Main-Tauber-Kreis, Hohenlohekreis und Schwäbisch Hall, in der Regel wird auch Heilbronn dazu gezählt. Der gemeinsame Wirtschaftsraum dieser Landkreise wird als Heilbronn-Franken bezeichnet. Im großen Wappen von Baden-Württemberg ist auch der „fränkische Rechen“ vertreten.
Dass die Zugehörigkeit der Region zu Franken nicht nur historisch ist, sondern dass es auch ein ausgeprägtes fränkisches Bewusstsein in der Bevölkerung gibt, zeigt auch die nachfolgende Liste mit fränkischen Namen in Baden-Württemberg , zusammengestellt von Michael Stölzel:
• Weinbaubereich Tauberfranken
• Region Heilbronn-Franken
• Frankenstadion Heilbronn
• Tourismusregion Hohenlohe-Franken
• Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
• Schwäbisch-Fränkische Waldberge
• Frankenbahn (Strecke Würzburg-Stuttgart)
• Heilbronner Stadtteil Frankenbach mit Frankenrechen im Wappen
• Buslinien als Frankenexpress im Hohenlohekreis
• fränkische Mehlfabrik in Zimmern bei Tauberbischofsheim
• Zeitung „Fränkische Nachrichten“ aus Tauberbischofsheim
• Bahnlinien, die von DB Westfrankenbahn aus Aschaffenburg bedient werden
• Fränkisches Volksfest in Crailsheim
• Radio SWR4 Franken aus Heilbronn
• Hällisch-Fränkisches Museum in Schwäbisch Hall (empfehlenswert)
• Gemeinde Frankenhardt, die 1974 als Zusammenschluss gegründet (In ihm verbindet sich der Hinweis auf die Region Franken und mit einem Rückgriff auf das Suffix –hardt (=Wald) in den Ortsnamen der beiden Altgemeinden Gründelhardt und Honhardt)
• Tauberfrankenmuseum in Tauberbischofsheim
• Arbeitskreis Museen und Schlösser in Hohenlohe-Franken
• Firma Frankentore in Heilbronn
• Radiologie Franken-Hohenlohe in Neckarsulm
• Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken
• Kommunales Rechenzentrum Baden-Franken
• Frankenlandschule in Walldürn